Nutztierhaltung konventionell

Bei Fleisch aus Supermärkten und auch schon von kleinen Metzgereien dreht sich augenscheinlich die Preisspirale unentwegt nach unten. Küchenfertiges Fleisch vom Schwein für 2,99€ je Kilo ist keine Seltenheit mehr.

Dass solche Preise zulasten der Tierhaltung geht, liegt auf der Hand. Um in diesem Niedrigpreissegment mithalten zu können, werden Schweine in großen Mengen auf kleinem Raum gehalten. Die Fütterung erfolgt oft zumindest unter Zugabe von Sojaschrot, welches über viele Tausend Kilometer bis nach Deutschland verschifft wird und auch von Medikamenten, die typische Krankheiten in dichter Massentierhaltung in Schach halten sollen.
Außerdem werden hauptsächlich Schweinerassen gehalten, die schnell wachsen, und deren Fleischverteilung den Marktbedürfnissen durch Züchtung angepasst ist. Z.B. große Schinken und Filets oder besonders mageres Fleisch sind durch Rasse und Kreuzung angezüchtet.

Zum Ende seines kurzen, teilweise nur 4-monatigen Lebens wird das "Industrie"-Schwein zum Schlachthof transportiert. Der ist in den meisten Fällen nicht nebenan, sondern oft weit entfernt, sodass der Transport stundenlang dauert. Das bekommt den Tieren gar nicht gut, denn Transport ist für Schweine reiner Stress. Sie stoßen also Stresshormone auf, welche über die Schlachtung im Fleisch erhalten bleiben können und es dröge, wässrig oder gar in der Haltbarkeit beeinträchtigt werden lässt.

Das Ende vom Lied sieht der Verbraucher zuhause:
Das Steak schrumpft in der Pfanne stark zusammen und es schmeckt am Ende nur nach den Gewürzen, die man verwendet hat. Von Zähigkeit und Trockenheit mal ganz zu schweigen.

Nutztierhaltung bei uns

Im trockenen Sommer 2018
Im trockenen Sommer 2018

Echter Genuss in der Küche entsteht unserer Meinung nach nicht nur durch beste Qualität des verwendeten Fleisches, sondern auch durch die Gewissheit etwas zu essen, was tiergerecht, ressourcenschonend und nachhaltig erzeugt worden ist.

So kamen wir auf die Idee, alte Rasseschweine so zu halten wie früher. Auf der Weide mit viel Platz für jedes Schwein und gesunder Ernährung.
Wir entschieden uns für reinrassige Duroc-Schweine, die genetisch alt und unverändert sind. Sie zeichnen sich durch große Robustheit aus und können sogar im Winter im Schnee ganztägig draußen leben.

Außerdem ist das Fleisch sehr geschmackvoll, bei Spitzenköchen nicht von der Speisekarte wegzudenken.

Warum ist Duroc-Fleisch so besonders?

Fein marmoriert
Fein marmoriertes Fleisch unserer Durocs

Das Fleisch unserer reinrassigen Schweine weist bedeutend mehr intramuskuläres Fett auf als die anderen Schweinerassen wie z.B. herkömmliche Pietrain-Schweine oder deren Kreuzungen.
Intramuskuläres Fett bedeutet aber nicht, dass Sie ein Steak braten, anschließend die Pfanne voll Fett gelaufen und das Steak auf Miniaturgröße geschrumpft ist. Nein, das gute Fett im Fleisch der Durocs sorgt dafür, dass das Steak saftig und geschmackvoll ist. Sie werden feststellen, dass man das intramuskuläre Fett überhaupt nicht als "gewöhnlich fettig" empfindet, sondern als aromatischen Geschmacksträger. Denn nicht nur das magere Fleisch unserer Schweine schmeckt besonders "fleischig", auch das Fett sorgt für ganz besondere Geschmackserlebnisse.

Letzten Endes können aber auch reinrassige Duroc-Schweine noch Unterschiede in der Fleischqualität aufweisen. Haltung und Ernährung spielen nachweislich eine große Rolle.
Durocs bieten grundsätzlich die besten genetischen Voraussetzungen für bestes Schweinefleisch, bei konventioneller Stallhaltung und Fütterung werden die Vorzüge dieser Rasse jedoch nicht voll entfaltet.

Haltung

Auf der Weide
Ferkel auf der Weide

Unsere Tiere haben die Möglichkeit, sich auf der Weide großräumig zu bewegen. Dies fördert das sonst im Stall nicht ausgeprägte Sozialverhalten, reduziert Stress und fördert arttypische Entwicklung. Die Schweine haben Bäume und Büsche, an denen sie sich reiben können und eine Suhle zum Schlammbaden. Im Sommer finden sie immer ein schattiges Plätzchen wo sie, übrigens stets zusammen, ein Nickerchen machen können.

Fütterung

Wir füttern ausschließlich natürliche Futtermittel ohne künstliche Zugaben. Vornehmlich verwenden wir Gersten- und Weizenschrot, aber auch Erbsen. Diese Produkte werden vor Ort auf dem Hof Meier erzeugt.
Während der Frühlingszeit lieben es die Tiere zu "grasen". Saftige Gräser und vor allem Brennnesseln stehen ganz oben auf dem Speiseplan.
Im Spätsommer/ Herbst können sich die Schweine zusätzlich an Fallobst und Eicheln bedienen, die ins Gehege fallen oder gesammelt und verfüttert werden.
Bei der Futtersuche sind die Schweine stundenlang unterwegs und durchwühlen das Gelände. Diese Bewegung begünstigt zusätzlich die Gesundheit der Durocs und nicht zuletzt auch die Qualität des Endproduktes Fleisch.

Lebenszeit

Pause vom Wühlen
Pause vom Wühlen

Erst ab einem Alter von mindestens ca. 6 Monaten entwickelt sich die besondere Qualität des Duroc-Fleisches vollends. Bei langsamem Wachstum und viel Bewegung auf der Weide bekommen unsere Tiere ausreichend Zeit, gemächlich aufzuwachsen und einen gesunden Körper auszubilden.

Schlachtung

Wenn die Schlachtung ansteht verfrachten wir unsere  Schweine nicht auf enge Viehtransporter und fahren sie stundenlang zu entfernten Schlachthöfen.

Unsere Durocs werden einzeln oder zu zweit mit dem Viehanhänger in das Nachbardorf Bavenhausen zur Hausschlachterei Andreas Lütkemeier gefahren. Dies dauert ca. 10 Minuten und macht den Tieren nichts aus. Somit bleibt das Fleisch frei von Stresshormonen.

Die Firma Lütkemeier zerlegt nicht nur die Schweine sondern stellt auch Wurstprodukte aus dem Fleisch her. Hier gibt es noch die traditionelle lippische Handarbeit, die unsere Wurstprodukte so lecker macht.

Hiermit stärken wir voller Überzeugung das nordlippische Gewerbe und die Tradition in Kalletal und unserem Heimatdorf Lüdenhausen.

Wir sind überzeugt davon,

das Richtige zu tun.

Die moderne industriell geprägte Lebensweise der Weltbevölkerung bedarf dringend eines Umdenkens. Nicht nur der Klimawandel, auch die Verschmutzung von Weltmeeren und der Natur auf den Kontinenten erfordert dies.

Mit unserer Initiative beginnen wir, zusammen mit anderen in Kalletal, einen kleinen Beitrag zu dieser Veränderung zu leisten.

 

Wir sind Mitglied im Verein Lippequalität e.V. und persönliches Mitglied bei Slow Food Deutschland e.V.